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Alle Jahre wieder – und doch immer wieder anders?

Jedes Jahr bietet neue Herausforderungen. Neben all den schönen und erfreulichen Erfahrungen gibt es auch weiterhin so bedrückendes wie Krankheit, Trauer, Streit, Krieg und Tod – in der Ferne aber auch direkt im nahen Umfeld.

Wie kommen wir mit dem Irrsinn klar?

Im Alltag nehmen ich wahr, dass die Menschen gestresster und angestrengter zu sein scheinen. Wenn ich mir vergegenwärtige, womit die meisten Menschen direkt oder indirekt belastet sind, wundert es mich nicht. Corona ist noch nicht wirklich vorbei, Energiekosten und auch andere Preise sind teilweise unkalkulierbar, der Klimawandel zeigt seine Wirkung nicht mehr nur in der Ferne und dann auch noch ein Krieg quasi vor der Tür. Bei unserem letzten Austauschtreffen „Let‘s Talk Introvision“ fragte eine Teilnehmerin, ob jemand eine Idee hätte, wie mensch mit dem ganzen Irrsinn zurecht kommen kann (ohne durchzudrehen). Es stellte sich heraus, dass wir alle unterschiedliche Strategien haben und trotzdem niemand völlig unberührt so weiter machen kann wie bisher.

Konstatieren…

Mir hilft es, wenn ich konstatierend wahrnehme, was mir alles zu schaffen macht oder was als Drohszenario in der Nachrichtenlandschaft durchschimmert. Der Effekt ist, dass die verschiedenen Gedanken ihren Schrecken verlieren und nicht mehr wild im Kopf umher spuken, sondern als berücksichtigte Möglichkeiten im Hintergrund bleiben können. Die Themen sind damit nicht abgehakt. Sie beeinflussen vermutlich auch aus dem Hintergrund meine Entscheidungen. Der Unterschied macht sich daran bemerkbar, dass ich wieder mehr im ‚Hier und Jetzt‘ sein kann. Ich bin dankbar dafür, dass es mir gut geht und für alles Wunderbare um mich herum. Wenn mir das gelingt bin ich auch eher in der Lage auf andere Acht zu geben und kann Mitgefühl für ihre Sorgen und Ängste aufbringen.

Vorboten von Überlastung

Wenn ich nicht gut auf mich aufpasse wird es im Alltag schon schwieriger mit dem ‚Hier und Jetzt‘ und dann auch mit der Achtsamkeit oder dem Mitgefühl. Wie jedes Jahr, das sich dem Ende neigt, werden die letzten Wochen voller und trubeliger als geplant. Da bin ich auch nach mehr als 20 Jahren
Introvision nicht vor gefeit. Wer Petra oder mich schon in Seminaren oder Coachings erlebt hat, erinnert sich womöglich an die Betonung, wie wichtig uns die Wahrnehmung der Körpersignale ist und wie hilfreich es sein kann, diese
nicht zu übergehen. Ich habe mich mit verschiedenen Kolleginnen darüber ausgetauscht, woran sie merken, wenn es zu viel wird. Wir haben festgestellt, dass schon relativ früh auch andere Marker aufblinken. So etwas wie „Sport wird vernachlässigt“ oder „die Wäsche türmt sich“ kommt oft noch
vor Verspannungen oder Rauschen im Ohr.

Der Muskel der Seele

Wenn es dann körperlich spürbar wird, meldet sich bei mir regelmäßig der Psoas Muskel, auch ‚Muskel der Seele‘ genannt. Dieser große Muskel verläuft zwischen drei anderen Muskeln, die zum Hüftbeuger gehören. Als ich davon hörte und mir vergegenwärtigte, wo der Psoas verläuft und mit welchen anderen Muskeln er im direkten Zusammenspiel funktioniert, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Deshalb kann die Kombination von Stress und z. B. schnellem Radfahren bei mir zu Übelkeit und starken Schmerzen in Bauch und Rücken führen! Daher kommen vermutlich meine Dauerrückenschmerzen im Brustwirbelbereich? Deshalb sind Regelschmerzen manchmal doller nachdem ich bestimmte schwere körperliche Arbeit gemacht habe… Das Tolle bei diesen Erkenntnissen ist: Nun weiß ich, wie ich dem vorbeugen kann oder im Zweifel auch was ich tun kann, wenn der Psoas doch mal wieder von körperlicher und/ oder seelischer Belastung überbeansprucht wurde.

Winterlandschaft

Foto: Sonja Löser

Grenzen und frische Luft

Wenn mir das nicht gelingt und ich immer weiter über meine Grenzen gehe, verringert sich auch meine Breitschaft, auf andere Rücksicht zu nehmen. Ich vermute, dass es das ist, was ich im Moment bei vielen Menschen beobachte: Wer innerlich unter Druck steht oder dessen Ressourcen aufgebraucht sind, verliert die Bereitschaft, Verständnis für andere aufzubringen oder auf andere Rücksicht zu nehmen – erst recht, wer selbst weniger Rücksicht von anderen erfährt. Das könnte ein Teufelskreis sein… Was mir immer wieder unglaublich gut tut, ist die Bewegung an der frischen Luft. Ein Lieblingsspaziergang erfüllt mich immer wieder mit Glück und Dankbarkeit. Wie wunderschön ich den
Weg finde, wurde mir beim Suchen nach einem passenden Foto deutlich. Ich kann gar nicht genug von den verschiedenen Aussichten bei verschiedenen Wetterlagen bekommen. Tausendmal der gleiche Bildausschnitt, aber immer wieder anders. Allein schon die Erinnerung und die Bilder führen zu einem Anflug des Wohlbefindens, was auch bei dem echten Spaziergang aktiviert wird. (So wie beim KAW auf das Zentrum des Angenehmen.)

In diesem Sinne wünsche ich allen eine kleine Pause um zu schauen: Wie geht es mir gerade und was kann ich tun oder lassen, damit es mir (noch) besser geht? In erster Instanz tun Sie sich damit etwas Gutes, in zweiter Instanz vielleicht sogar Ihrem Umfeld. Oder Sie durchbrechen womöglich einen Teufelsreis.

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